Gedanken eines Achtzigjährigen

Nun bin ich heut´ schon achtzig Jahre, 
mir fehlen lange schon zu viele Haare.
Mit dem Gebiss ist´s auch nicht weit her, 
das Sehen fällt mir zunehmend schwer. 
Wenn die Sicht versperrt der Graue Star,
braucht man ein neues Linsenpaar.

Man hört nicht mehr alles oder nur, was man will. 
Und selbst das Gedächtnis steht schon mal still.
Und sieht man hinein in das Körpergerüst, 
könnt´s dort ebenfalls besser sein als es ist.
In jungen Jahren zählte man gern zu den Süßen, 
im Alter ist Diabetes weniger zu begrüßen.

Wenn die Leiste bricht und die Prostata zwickt, 
wird man schnell ins Krankenhaus geschickt.
Und kommt man zurück, stellt man leider schnell fest, 
dass vorher alles anders war als es nun ist.
Der Blutdruck steigt, das Gleichgewicht schwindet, 
Tabletten frisst man, dass man es wiederfindet.

Leicht stolpert man über die eigenen Beine 
und wird zerschunden und kommt an die Leine.
Die Knochen knacken, es schmerzt und es zwickt, 
man wird von Arzt zu Arzt geschickt.
Verbringt dort Stunden mit Leidensgenossen 
und hätte doch lieber die Gesundheit begossen.

So nutzt man die Stunden des Rentnerlebens 
statt wandern und Fahrrad fahren oft vergebens.
Wer mit 80 aber hat all`das ertragen,
sollt` im restlichen Leben auch nicht verzagen.
Daher wünscht man allen, die es noch können, 
dass sie noch lange in Gesundheit rennen.