Info 85 Anlage 2

Zusammenfassung der Gestaltungsalternativen

Nach den bestehenden rechtlichen Möglichkeiten ergeben sich für eine haushaltsnahe Beschäftigung folgende Gestaltungsalternativen (Stand 1.12.2016):   

                            

Haushaltsnahes Beschäftigungsverh.

           Haushaltsnahe Dienstleistung

 

  

  Minijob bis 450 
  Arbeitsverhältnis 
über 450 €

 

Dienstleistung durch Unter­nehmer  
Dienstleistung durch   gering­fügige Tätigkeit

Voraussetzungen

Abschluss eines Arbeitsvertrages

Abschluss eines Arbeitsvertrages

Dienstleistungs-vereinbarung ggf. auch mündlich

Dienstleistungs-vereinbarung auch mündlich

Verpflichtungen des Arbeitgebers  (Auftragnehmers)

  

Abführung von
12 % Abgaben an Bundesknappschaft
(Minijob-Zentrale)

Abführung indivi­dueller Abgaben an Krankenkasse und Finanzamt

  

Für Abzugsbetrag Bezah­lung der Rechnung mit entsprechenden Nach­weisen, sonst kein Abzugs­betrag möglich

keine Verpflichtungen, wenn auf Abzugsbetrag verzichtet wird, sonst wie nebenstehend

  

Verpflichtung des 
Arbeitnehmers


keine Abgabenbe­lastung und keine Angabe in Steuer­erklärung

Tragung der Sozial­versicherungs- Arbeitnehmeranteile und der Steuern

Abführung der MWSt an Finanzamt, Erfassung der Einnahmen bei der Gewinn­ermittlung 

Abführung der MWSt, wenn kein Kleinunter­nehmer und ggf. Besteu­erung mit der ESt-Erklärung  

Vorteile für Arbeitgeber 
(Auftragnehmer)

  

Legale Beschäf­tigung, Abgaben­be­lastung wird durch Abzugsbe­trag ausgeglichen

Legale Beschäf­tigung, Arbeitgeberanteile werden durch Abzugs­be­trag z. T. ausgeglichen

kein Risiko bzgl. Einbe­haltung und Abführung von Abgaben

kein Risiko bzgl. Einbe­haltung und Abführung von   Abgaben, wenn kein Arbeitsverhältnis und auch keine Scheinselbständigkeit angenommen werden kann

Nachteile für Arbeitgeber (Auftragnehmer)

  

Anmeldung bei der Knappschaft (Minijob-zentrale) mit einmaligem Haus­haltsscheck und Zahlungen zweimal jährlich

Anmeldung bei Sozial­versicher­ungs­träger und   Finanzamt mit regelmäßiger An­meldung und Zah­lung der Abgaben

höhere Kosten durch Belastung der Leistungen mit MWSt und Ertrags­teuern

  

Risiko der Anerkennung einer selbständigen Tätig­keit des Leistenden mit evtl. Abgabenhaftungs-risiken

Vorteile für Arbeitnehmer
(Unternehmer)

  

Auszahlung Brutto für Netto, keine steuerliche Erfassung

legales Arbeitsverhältnis, kein Schwarzarbeits­risiko

kein Schwarzarbeitsrisiko

keine Belastung, wenn geringfügig und daher weder MWSt, noch
Ein­kommensteuer entsteht.  

Nachteile für Arbeitnehmer 
(Unternehmer)

  

keine

Steuern und Arbeit­nehmeranteile zur Sozialversicherung trägt er selbst

höhere Preise erforderlich und damit Wettbewerbs­nachteile

Risiko der Besteuerung, wenn Steuergrenzen über­schritten werden oder Scheinselbständigkeit vorliegt

Nach den obigen Gesichtspunkten muss im Einzelfall entschieden werden, welcher Weg für eine haushaltsnahe Beschäftigung die abwicklungstechnisch einfachste, die kostengünstigste und risikoloseste Alternative ist.